Vor einem Jahr startete die traumpädagogisch-therapeutische Intensivwohngruppe Talulah

Herzerwärmend: Drei Kinder liegen sich in den Armen. Zu ihrer Sicherheit sollen sie anonym bleiben. (Symbolbild). Foto: ASB Nürnberger Land

Im September 2023 war Talulah im Beisein von Unterstützern aus Politik und Wirtschaft offiziell eingeweiht worden. Kurz darauf zogen vier Kinder zwischen sechs und neun Jahren gemeinsam mit ihrem Betreuerteam in das vom ASB Nürnberger Land frisch renovierte Quartier in einem Ortsteil der Gemeinde Schwarzenbruck.

Erste Unternehmung
Die ersten Wochen waren für alle Beteiligten nicht leicht. „Für die Kinder hat mit Talulah ja ein völlig neuer Lebensabschnitt begonnen. Anfangs waren sie schüchtern, auch misstrauisch, was auf sie zukommt. Sie waren so vieles nicht gewohnt, wie etwa gemeinsames Kochen und Essen, aber auch Regeln.

Auch das pädagogische Fachteam musste sich erst finden und mit den Herausforderungen, die die Kinder durch ihre schwere Vergangenheit zum Teil im Verhalten gezeigt haben, umgehen lernen. Heute können wir sagen, es ist gut geworden. Die Kinder haben sich sehr gut entwickelt. Wir hoffen, dass es so weitergeht “, sagt Wild.

Mittlerweile besuchten alle Kinder die Schule und eine Kita, unterstützt werden sie dabei von Fachbegleitungen. Im Sommer wagte das Team dann sogar die erste gemeinsame Reise: Fünf Tage ging es in ein Ferienhaus nahe dem unterfränkischen Haßfurt. Von dort aus startete die Gruppe kleine Wanderungen in die Umgebung und besuchte den Tierpark in Schweinfurt.

Alltag kehrt zurück
„Die Kinder waren vor der Ferienfahrt sehr aufgeregt, aber auch unsicher, was auf sie zukommt. Vor Ort haben sie sich dann schnell wohl gefühlt und die Woche sehr genossen“, betont Wild.

Mit Beginn des neuen Schuljahres ist bei Talulah nun wieder Alltag eingekehrt. Neben Hausaufgaben und Freizeit arbeitet das Team weiterhin mit den Kindern an der Bewältigung ihrer traumatischen Erfahrungen. „Diese kann man nicht auslöschen, aber die Kinder können neue positive Erfahrungen machen, so dass die schlimmen hoffentlich irgendwann in den Hintergrund treten und das Leben nicht mehr bestimmen“, sagt die Projektleiterin.

Mitte November hat die Einrichtung nun alle Unterstützer eingeladen, sich über die Entwicklung von Talulah persönlich zu informieren. Ein Fachvortrag wird an diesem Abend zeigen, wie Traumata entstehen und warum sie gerade die kindliche Entwicklung so beeinflussen. „Wir möchten mit unserer Arbeit so transparent wie möglich sein, gerade weil wir im Interesse der Kinder diese soweit es geht im Schutz der Einrichtung lassen,“ sagt Wild.

Wer mehr über Talulah wissen oder spenden will, kann sich hier informieren.

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