Kinderschutz im Blick: Gut besuchter Fachtag der ASB-Kitas in Hersbruck

Die Perspektive wechseln, reflektieren, weiterentwickeln: Das steht im Mittelpunkt des jährlichen pädagogischen Fachtages der ASB-Wunderkinder im Nürnberger Land. Mehr als 100 pädagogische Kräfte aus den Kitas im Landkreis kamen in diesem Jahr in die Geru-Halle in Hersbruck, um sich Impulse für die pädagogische Arbeit vor Ort zu holen. Beim Podiumsgespräch mit Christian Höllfritsch vom Kinderschutzbund Nürnberg stand das Thema Interaktion zwischen pädagogischen Kräften und Kindern im Zentrum.
Zur Vorbereitung des Fachtages hatten die Mitarbeitenden die Kinder in ihren Einrichtungen befragt. Braucht es Regeln in einer Kita? Wer ist der oder die „Bestimmerin“? Die Impulse flossen in das Podiumsgespräch ein.
Die Teilnehmenden auf dem Podium setzen sich dabei kritisch mit dem Thema „Adultismus“, also dem natürlichen (Macht)gefälle zwischen Erwachsenen und Kinderwelt auseinander. Wie können Partizipation und Inklusion dieses Gefälle verkleinern? Wie können Kinderrechte im Alltag aktiv geschützt und Grenzen sensibel gesetzt und gewahrt werden?
Das Kinderschutzkonzept der ASB-Wunderkinder, das in allen Einrichtungen des ASB im Landkreis seit Jahren umgesetzt wird, liefert dafür die Basis. „Wir beschäftigen uns immer wieder intensiv mit dem Thema Kinderschutz. Denn es ist wichtig, die eigene Professionalität hier wie auch in pädagogischen Fragen immer wieder zu hinterfragen“, betont Sylvia Backens, Geschäftsleitung der Kindertagesstätten des ASB im Nürnberger Land. „Deshalb haben wir den Fachkräften am Ende der Veranstaltung einen Flyer mitgegeben, der die zentrale Haltung des ASB und die konkreten Schritte im internen Kinderschutz noch einmal aktuell zusammenfasst. Denn Kinderschutz geht uns alle an.“
Am Nachmittag nutzen die Teilnehmenden das Angebot zur Weiterbildung in Workshops mit verschiedenen Expertinnen und Experten. Jutta Sommer, heilpädagogischer Fachdienst der ASB-WunderKinder, und Celine Kolb pädagogische Fachberatung, stellten in ihrem Workshop das Thema Inklusion in den Fokus. Matthias Kolm, pädagogische Qualitätsbegleitung beim Evangelischen KITA-Verband Bayern e.V., gab Impulse zum Thema Partizipation.
Anne-Margret Wild, pädagogische Leitung Hilfen zur Erziehung bei den ASB-Wunderkindern, führte in das Thema Trauma ein. Grenzen und der Umgang damit stand bei Karola Siegritz-Mang, Beraterin und Fortbildnerin bei der Soke, der Dachorganisation der Selbstorganisierten Kindertageseinrichtungen in Nürnberg e.V., im Mittelpunkt.
Dem Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ in der Kita widmete sich Laura Schmidt, Sprachfachkraft in der ASB-Kinderstadt Lieblingsplatz in Feucht. „Ich mache da nicht mit!“ – wenn Kinder keine Lust haben, diskutierte Angelika Ewelt, Dozentin in der Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg, mit den Teilnehmenden.
Ebenfalls das Thema Kinderschutz, diesmal im Krippenalltag, griff Stefanie Lindacher, pädagogische Qualitätsbegleitung und Fortbildnerin bei der Soke, der Dachorganisation der Selbstorganisierten Kindertageseinrichtungen in Nürnberg e.V, auf.
Und nicht zuletzt gab es auch ein Angebot für die Fachkräfte selbst zum Thema Selbstfürsorge. „Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig“, betont Sylvia Backens. „Denn nur gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind den Anforderungen des Kitaalltags gewachsen“.