Großes Herz für Kinder mit Behinderungen

Seit über drei Jahrzehnten kümmert sich das Rückersdorfer Blindeninstitut um Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Beeinträchtigungen Unterstützung benötigen. Eng an der Seite der betroffenen Familien ist auch der soziale Fahrdienst des ASB Nürnberger Land, die ASB-auxi: Täglich sind 85 Fahrerinnen und Fahrer mit 39 Fahrzeugen auf den Straßen der Region unterwegs, um die Kinder und Jugendlichen von ihrem Heimatort in die Schule in Rückersdorf zu bringen und am Nachmittag wieder nach Hause.
Eine Aufgabe, die für Maria Papadopulos und Angela Fürle weit mehr ist als ein Job: „Ich fahre im Auftrag der auxi seit neun Jahren für das Blindeninstitut, mir sind die Kinder sehr ans Herz gewachsen“, erzählt Maria Papadopulos. Die 72-Jährige kommt aus Röthenbach. Im Fahrdienst tätig war sie ihr Leben lang, für verschiedenste Arbeitgeber. „Aber diese Aufgabe hier, für die ASB-auxi und das Blindeninstitut, ist etwas ganz Besonderes. Ich bin stolz, ein Teil des Teams zu sein.“
Mit an Bord ihres Spezialfahrzeuges: Angela Fürle (71), ebenfalls Röthenbacherin, und die Schwägerin von Maria. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen jeden Morgen kurz vor 6 Uhr auf den Weg nach Fürth. Dort warten Salma (12), Adam (6) und David (8) darauf, von ihnen abgeholt zu werden. Alle drei haben von Geburt an schwere Beeinträchtigungen und sind deshalb rund um die Uhr auf professionelle Hilfe angewiesen. Für sie und ihre Eltern ist das Rückersdorfer Blindeninstitut, das 150 schwerstbehinderte Kinder aus der gesamten Region betreut, eine ganz wichtige Einrichtung:
„Wir sind froh und dankbar, dass Salma und Adam dort sein können“, sagt der Vater der Geschwister. „Die beiden freuen sich jeden Morgen darauf, wenn Maria und Angela mit dem Auto kommen und sie nach Rückersdorf bringen. Sie kennen sie mittlerweile und sind immer schon sehr aufgeregt. Die Tage und die Förderung dort sind wichtig für unser Leben und das der Kinder.“
Guter Kontakt zu den Eltern
Über die Jahre hinweg hat sich ein guter Kontakt zwischen den Familien der Kinder und den beiden Fahrerinnen der ASB-auxi entwickelt. „Man spricht immer ein paar Worte, man hat ein bisschen Einblicke, wie die Familien leben. Ich habe großen Respekt vor dem, was sie täglich leisten. Und natürlich tauschen wir uns aus, wenn ein Kind krank ist und daheimbleiben muss“, sagt Maria Papadopulos. „Adam musste vor kurzem wieder operiert werden, das nimmt einen schon mit“, sagt Angela Fürle, „er ist so ein zarter und lieber Junge, wie seine Schwester auch.“ Beide sind überzeugt: „Ohne Herz und Identifikation kann man diesen Fahrdienst-Job nicht machen.“ Maria und Angela lieben ihn.
Es ist 15.30 Uhr am Nachmittag, als die beiden Fahrerinnen ihr Fahrzeug an diesem Tag zum zweiten Mal in die lange Schlange vor dem Eingang des Blindeninstituts einfädeln. Noch sind es ein paar Minuten bis Unterrichtsschluss, Zeit für ein kurzes Pläuschchen mit den wartenden Kolleginnen und Kollegen von der ASB-auxi. „Wir sind alle schon lang dabei, jeder hat seine festen Kinder, man kennt sich, tauscht sich aus“, sagt Maria Papadopulos. Auch zum Blindeninstitut gäbe es einen guten Kontakt. „Die Schulleitung und die Lehrkräfte sind uns Fahrern gegenüber sehr wertschätzend. Wir sind regelmäßig im Austausch. Jeder gibt täglich sein Bestes für die Kinder.“
Dann ist es Zeit, die Kinder zu holen. Salma ist bester Dinge, ihr rosa Rucksack baumelt am Rollstuhl, sie lacht, als Maria Papadopulos die Hebebühne des Fahrzeugs langsam herunterlässt und dabei mit ihr scherzt. Der achtjährige David aber ist heute müde vom langen Schultag, er döst schon ein bisschen, während ihm Angela Fürle die Mütze auf dem Kopf liebevoll zurechtzupft und dann seinen Rollstuhl vorsichtig neben den von Salma ins Innere des Fahrzeugs schiebt.
Noch gut festmachen, und dann rollen Maria und Angela mit den Kindern langsam die Einfahrt des Blindeninstituts hinaus, rauf auf die B14 Richtung Nürnberg. Gut eine Stunde brauchen sie an diesem Tag bis Fürth, es ist Feierabendverkehr. David ist eingeschlafen, er wird auch nicht wach, als sie den Achtjährigen seinem Vater übergeben, der schon vor dem Haus in der Fürther Innenstadt wartet.
Ohne die auxi ginge es nicht
Ein paar kurze Sätze, ein kurzes Adieu, dann geht es weiter zur Familie von Salma und Adam, ein paar Straßen hinter dem Klinikum. Auch hier wird Salma schon erwartet, dem kleinen Bruder gehe es etwas besser, erzählt ihre Mutter, möglicherweise könne er schon bald wieder in die Schule gehen. Sie sei sehr froh, beide Kinder tagsüber in der Rückersdorfer Facheinrichtung in guten Händen zu wissen. „Dort werden sie gefördert. Und die ASB-auxi kümmert sich zuverlässig um den Transport, das ist für uns eine große Hilfe. Wir könnten das sonst nicht leisten.“
Maria und Angela verabschieden sich, jetzt noch zurück nach Röthenbach, der Verkehr hat etwas nachgelassen. Um 18 Uhr sind sie zurück, und dann haben auch die beiden Fahrerinnen Feierabend. Doch am nächsten Morgen um 6 Uhr sind sie schon wieder unterwegs nach Fürth, zu ihren Kindern. „Wenn wir die Kinder nicht mehr fahren würden, würde uns im Leben etwas fehlen“, sind sich die beiden einig.
Die ASB-auxi ist seit 2014 der innovative soziale Fahrdienstleister in der Metropolregion und mit seinen hochmodernen Spezialfahrzeugen und qualifizierten Fahrerinnen und Fahrern ein Garant für verlässliche soziale Integration und Mobilität. Wer sich für eine Tätigkeit im sozialen Fahrdienst der ASB-auxi interessiert, kann mit Philipp Elsasser, Fahrdienstleitung, Kontakt aufnehmen. www.asb-jobshop.de