„Die Kinder fehlen uns“

Mitte März wurden die Kitas in Bayern wegen der Corona-Pandemie geschlossen, nur eine Notbetreuung wird seither aufrechterhalten. Schwere Zeiten für Familien, die Beruf und Betreuung im Spagat stemmen müssen. „Wir hoffen sehr, dass wir die Kitas bald wieder für alle Kinder öffnen können“, sagt Sabine Strobel-Ahlfeld, Fachbereichsleiterin Kinder- und Jugend beim ASB Regionalverband Nürnberger Land, der im Landkreis mehr als 20 Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit unterhält. „Die Kinder fehlen uns“.

Seit Ende April wurde die Regelung stufenweise so gelockert, dass seither auch Familien, in denen ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf tätig ist, ihre Kinder betreuen lassen können, und Alleinerziehende. „Gerade für sie war die Lockerung sehr wichtig“, sagt Strobel, „sie sind durch die Corona-Einschränkungen vielfach sehr gefordert.“

Alle Kitas des ASB Nürnberger Land unterhielten seit Mitte März eine Notbetreuung. Anfangs wurden nur wenige Kinder in die Einrichtungen gebracht. „Die Eltern haben abgewogen“, so Sabine Strobel-Ahlfeld. „Viele war die Corona-Situation zu unsicher oder sie waren wegen Kurzarbeit ohnehin daheim“. Mittlerweile habe sich die Lage verändert: „Wir haben jetzt wieder fast volle Gruppen, auch wenn diese natürlich mit deutlich weniger Kindern belegt sind“. Das Hygienekonzept sorge dafür, dass Abstände eingehalten werden. „Wir geben alles für die Sicherheit der Kinder und der Mitarbeiterinnen“.

Für die Pädagoginnen in den ASB Kitas bedeuten die Wochen der Notbetreuung aber nicht etwa Freizeit. In den Einrichtungen wurden die Teams geteilt. Während ein Teil vor Ort mit den Kindern arbeitet, überarbeitet der andere im Home-Office Konzeptionen und bildet sich fort. Auch der Kontakt zu den Familien ist in der Corona-Krise intensiv: Er läuft sowohl über den hauseigenen ASB Kita Blog, über den etwa Spielideen und Rezepte ausgetauscht werden, als auch über Telefonate, Mails – und Post.

„Unsere Mitarbeiterinnen haben den Kindern Briefe geschrieben, daraufhin kamen Bilder der Kinder zurück, das war sehr rührend“, berichtet Strobel-Ahlfeld. Zu Ostern sägten Pädagogen aus Sperrholz Herzen und Kleeblätter, die die Kinder zuhause verzierten und anschließend an den Zaun des Laufer ASB Glückskinderhaus hingen. „Die Krise hat uns einander auch ein Stück näher gebracht“. Dennoch fehle das tägliche Miteinander. „Ich bin froh, dass es seit dieser Woche gute Nachrichten in Sachen weiterer Öffnung gibt.“

Für die Bayerische Staatsregierung hat Strobel-Ahlfeld Lob: „Nachdem wir im April im Landkreis die Elternbeiträge ausgesetzt hatten, um unsere Familien in dieser schweren Zeit nicht noch mehr zu belasten, hat schließlich der Freistaat reagiert, und die Beiträge für drei Monate übernommen. Ich freue mich, dass wir da als ASB so klar vorangegangen sind“. Nun brauche es ein klares Ziel, wie es weiter gehe mit den Kitas: „Die Eltern wünschen sich und brauchen Perspektiven“.

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